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Wahlenbergia hederacea (L.) Rchb. - Moorglöckchen

Beobachtung eingeben

Das Moorglöckchen (Wahlenbergia hederacea), auch Efeublättriges Moorglöckchen oder Moosglöckchen genannt, ist die Charakterpflanze des westlichen Teils des Hunsrücks, der auch als Saar-Ruwer Hunsrück bezeichnet wird. 

Diese Vorkommen, sowohl in Rheinland-Pfalz als auch im Saarland gelegen, sind bedeutendster Vorposten am Ostrand des westeuropäischen Areals der Art. Der westliche Saar-Ruwer-Hunsrück und das angrenzende Hunsrück-Vorland zeichnen sich durch ein besonders regenreiches und kühles Regionalklima aus. In Deutschland gibt es darüber hinaus nur noch wenige weitere Gebiete, in denen die Moorglöckchen gefunden wurden. Vielfach sind die Vorkommen erloschen.

Lebensraum der Art sind die bachnahen Bereiche von basenarmen Flachmooren, gemähte oder durch extensive Beweidung offen gehaltene Waldbinsen-Nasswiesen und Quellmoore über bodensauren Standorten. Die konkurrenzschwache Art ist an eine regelmäßige Mahd oder extensive Beweidung angewiesen. Bei Düngung oder Entwässerung verschwindet sie sofort. Nach Brachfallen der Flächen kann sie sich eine Zeitlang halten, um auch dann dem Konkurrenzdruck von Waldsimse (Scripus sylvaticus) oder Mädesüß (Filipendula ulmaria) zu erliegen.

Viele der ehemaligen Fundstellen, die der Altmeister der Feldbotanik des Saarlandes, Dr. Paul Haffner aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch kannte, sind heute verschwunden. Dafür findet man heute Populationen in anthropogen überprägten Flachmoorbereichen, wie auf Freizeit-Grundstücken, deren Rasenflächen kurz gehalten werden oder in der Umgebung von Fischteichen. Hier erfolgt noch eine Mahd der Vegetation, die früher in den gesamten Bachauen üblich war. Auch auf feuchten, nicht befestigeten Waldwegen findet Wahlenbergia Lebensraum. Diese Vorkommen sind jedoch nur vorübergehender Natur.  

Nutzungsaufgabe, Düngung und Entwässerung der Nasswiesen und intensive Beweidung werden wohl auch in Zukunft dazu führen, dass sich die Art von ihren Primärstandorten zurückzieht.

Wahlenbergia hederacea

Wahlenbergia hederacea (Moorglöckchen) - Scheiden, Lannenbaches S Eichenlaubstraße. Foto: Th. Schneider 2004 

Wahlenbergia hederacea (Moorglöckchen)

Wahlenbergia hederacea (Moorglöckchen) in einer Waldbinsenwiesen-Brache zusammen mit Hydrocotyle vulgaris (Wassernabel) - Scheiden, Lannenbaches S Eichenlaubstraße. Foto: Th. Schneider 2004

Aktionsarten

  • Moorglöckchen
  • Kleines Knabenkraut
  • Gelbbauchunke
  • Schwalbenschwanz
  • Feuersalamander