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Elodea nuttallii (Planch.) H. St. John

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Nachweise im Saarland

Aktuelle Nachweise

Deutsche Namen

Schmalblättrige Wasserpest, Nuttall-Wasserpest, Nuttalls Wasserpest

Aussehen

Nuttalls-Wasserpest ist eine ausdauernde, untergetauchte wachsende Wasserpflanze. Sie kommt auf schlammigen Böden meso- bis oligotropher Gewässer mit einer Tiefe von bis zu 3 m vor, wobei sie häufig bis zur Wasseroberfläche reichen kann. Ihre langen schlanken Sprosse sind verzweigt und die Anordnung ihrer hellgrünen schmalen Blätter variiert je nach Stängelbereich. Im oberen Bereich stehen sie meist zu 3-zähligen Quirlen und im unteren Bereich sind sie wechselständig angeordnet. Die Blätter sind zwischen 6 und 13 mm lang und zwischen 0,7 und 1,5 mm breit. Die Pflanze ist zweihäusig, in Deutschland sind fast ausschließlich weibliche Pflanzen verbreitet. Die Blüten sind unscheinbar, hellviolett bis weiß und haben einem Durchmesser von 3–4 mm.

Die Art kann bei oberflächlicher Betrachtung leicht mit der Kanadischen Wasserpest (Elodea canadensis) verwechselt werden. Im Gegensatz zu Elodea canadensis sind die Blätter von Elodea nuttallii dünn und schlaffer, oft in sich unregelmäßig gedreht und verschmälern sich zum Blattende in eine deutliche Spitze.

Herkunft, Einwanderungsweg und Ausbreitung

Die Schmalblättrige Wasserpest ist ursprünglich in der gemäßigten Zone Nordamerikas beheimatet und dort im Gebiet vom Mississippibecken bis zur Ostküste verbreitet. Nach Europa wurde die Art Anfang des 20. Jahrhunderts zu Forschungszwecken importiert; sie gilt als beliebte Aquarienpflanze. Die weitere Ausbreitung erfolgt durch Verdriftung von Sprossstücken und durch Wasservögel.

In Deutschland wurde die Schmalblättrige Wasserpest erstmals im Jahr 1953 nachgewiesen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu der Kanadischen Wasserpest (Elodea canadensis), die bereits seit 1860 aus Deutschland bekannt ist, ist es jedoch möglich, dass Nuttalls Wasserpest anfänglich übersehen wurde, bereits früher in die Gewässer gelangt ist und sich dort zunächst unbemerkt ausbreiten konnte. Die Art gilt heute als eingebürgert.

Vorkommen im Saarland

Im Saarland ist Elodea nuttallii mittlerweile weit verbreitet und kann in allen Gewässertypen und in allen Landesteilen angetroffen werden.

Lebensraum

Die schmalblättrige Wasserpest ist meist an ruhigeren Gewässern bzw. Gewässerabschnitten zu finden. Sie besiedelt Uferzonen von Seen und Teichen, Flüssen und Bächen sowie Feuchtgebiete, Gräben und Kanäle. Sie hat eine weite ökologische Amplitude und kommt auch in oligotrophen Gewässern vor.

Problematik

Die sehr schnell wachsende Art kann innerhalb von wenigen Jahren dichte Bestände ausbilden. Dabei ist sie in der Lage, sowohl aus dem Wasser als auch aus dem Sediment die benötigten Nährstoffe aufzunehmen. Mit ihren dichten Dominanzbeständen konkurriert diese Pflanzenart mit anderen Makrophyten und verdrängt heimische Arten an natürlichen Standorten. Negative ökonomische Auswirkungen auf Fischerei und Teichbewirtschaftung sowie Tourismus werden vielfach diskutiert, da Boote einzelne Gewässer nicht mehr befahren können. Im Saarland spielt dies bisher kaum eine Rolle.

Vorkommen invasiver Neobiota gesucht

  • Gelbe Scheincalla
  • Götterbaum
  • Riesen Bärenklau
  • Kamberkrebs
  • Marmorkrebs
  • Blaubandbärbling
  • Drüsiges Springkraut
  • Roter Amerikanischer Sumpfkrebs
  • Nilgans
  • Chinesischer Muntjak
  • Gemeiner Sonnenbarsch
  • Waschbär
  • Echte Seidenpflanze
  • Chinesische Wollhandkrabbe
  • Schmalblättrige Wasserpest
  • Asiatische Hornisse
  • Bisamratte
  • Nordamerikanische Schmuckschildkröte
  • Marderhund
  • Nutria
  • Signalkrebs