Procambarus clarkii (Girard, 1852)
Deutsche Namen
Roter Amerikanischer Sumpfkrebs, Roter Teichkrebs, Floridahummer, Louisiana-Sumpfkrebs
Aussehen
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs ist ein höherer, 10 bis 15 cm großer, zehnfüßiger Krebs (Decapoda) aus der Familie der „Amerikanischen Flusskrebse“ (Cambaridae). Charakteristisch ist sein bedornter, dunkelrot gefärbter Körper mit hellroten Dornen an den Scheren. Es gibt auch Zuchtformen mit blauer, brauner, oranger oder weißer Färbung. Einen illustrierten Bestimmungsschlüssel, der die einheimischen und eingeführten Flusskrebsarten darstellt, stellt die AG Edelkrebsprojekt NRW bereit.
Herkunft, Einwanderungsweg und Ausbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses ist der Südwesten der USA und das nördliche Mexiko. Von dort ist die Art aber in den gesamten USA verbreitet worden.
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wurde in den 1970er-Jahren aus gastronomischen Motiven nach Europa importiert und absichtlich ausgebracht. Er ist im Tierhandel erhältlich und wurde wiederholt absichtlich ausgesetzt, z. B. in Gartenteiche oder ist aus Haltungen entkommen. Er kann sich selbständig entlang von Fließgewässern ausbreiten (bis zu 3 km pro Tag).
Vorkommen im Saarland
Über die Vorkommen im Saarland ist bisher wenig bekannt.
Lebensraum, Ökologie
Der Krebs bevorzugt stehende und langsam fließende Gewässer. Die nachtaktiven Tiere graben Erdröhren, die längere Zeit trocken fallen können. Die anpassungsfähige und tolerante Art überlebt niedrige Sauerstoffgehalte und anaerobe Bedingungen im Gewässer. Da sie ursprünglich auch in zeitweise austrocknenden Gewässern lebt, gräbt diese Krebsart lange und verzweigte Röhren, in denen sie die Trockenheit längere Zeit überdauern kann. Außerdem ist sie in der Lage, längere Strecken über Land zurückzulegen, um so andere Gewässer zu erreichen.
Bei geeigneten Wassertemperaturen kann ein Weibchen mehrmals im Jahr bis zu 800 Eier ablegen. Die Tiere werden nach 1 bis 3 Jahren geschlechtsreif und leben bis zu 6 Jahre. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs ist ein Allesfresser.
Problematik
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs überträgt die Krebspest, eine aus Nordamerika stammende Pilzinfektion, gegen die heimische Flusskrebsarten keine Abwehrmechanismen besitzen und nach einer Infektion innerhalb von zwei Wochen sterben. Durch direkte Prädation und Veränderung des Habitats kann er Pflanzen- und Tierartengemeinschaften verändern und lokale Bestände, z. B. von Amphibien, negativ beeinflussen.
Ausgewählte Quellen und weiterführende Literatur
Klos, C. (2008): Rote Liste und Faunenliste der Flusskrebsarten des Saarlandes. 1. Fassung. In: Minister für Umwelt und DELATTINIA (2008): Rote Liste gefährdeter Pflanzen und Tiere des Saarlandes. S. 555-562.
Landesamt für Umwelt- und Verbraucherschutz NRW, Kurzbeschreibung